Erstes SchwimmMobil „Wundine on Wheels“ fährt vor
Stuttgart, 7. September 2022

Direkt vor dem Start in das neue Schuljahr weiht die Josef Wund Stiftung zusammen mit Kultusministerin Theresa Schopper als Schirmherrin das mobile Schwimmbad „Wundine on Wheels“ ein. Mit dem ersten SchwimmMobil wird die stiftungseigene Wundine Schwimmakademie nicht nur räumlich, sondern auch inhaltlich ausgeweitet. Das voll ausgestattete Lehrschwimmbecken auf sechs Rädern, das in einen ausgedienten Schubboden-Auflieger im Rahmen eines Upcyclings eingebaut wurde, fährt zu Schulen und Kitas, damit Kinder vor Ort schwimmen lernen können.

„Mit diesem mobilen Schwimmbad schaffen wir ganz neue, zeitgemäße Möglichkeiten für das Schwimmenlernen in Baden-Württemberg und darüber hinaus,“ so Christoph Palm, Geschäftsführer der Josef Wund Stiftung. „Damit möglichst alle Kinder das Schwimmen als unerlässliche Kulturtechnik erlernen, leisten wir zusätzlich zu den Schwimmverbänden und -vereinen und in enger Abstimmung mit der Schulverwaltung unseren gemeinnützigen Beitrag.“ Das mobile Schwimmbad fährt direkt zu den Kindern, die aus verschiedenen Gründen derzeit keinen geeigneten Zugang zu Wasserflächen haben.

Kultusministerin Theresa Schopper als Schirmherrin betont bei der offiziellen Einweihung auf dem Opernvorplatz in Stuttgart: „Das Schwimmenlernen ist weit mehrals die Fähigkeit, sich über Wasser zu halten. Sicher schwimmen zu können ist die Basis dafür, sich an Badeseen, in Schwimmbädern oder am Strand sicher im Wasser zu bewegen.“

Die Zahl der Kinder, die nicht sicher schwimmen können, ist in den letzten Jahren auf einen Höchststand gestiegen. Neben der Pandemie als Ursache für fehlende Schwimmkurse mangelt es mitunter an schulnaher Infrastruktur im Bäderbereich oder an Fachpersonal. Veränderte Freizeitaktivitäten sowie gestiegener Medienkonsum verstärken die Problematik.

Kultusministerin Schopper ergänzt, dass es gemeinsame Anstrengungen braucht, um alle Kinder zu sicheren Schwimmerinnen und Schwimmern zu machen. „Das kindgerecht gestaltete Wundine SchwimmMobil der Josef Wund Stiftung ist eine innovative Erweiterung der bestehenden Aktivitäten. Je mehr Partnerinnen und Partner sich mit guten Ideen vernetzen und engagieren, desto besser ist es für unser gemeinsames Ziel, Kinder zu sicheren Schwimmerinnen und Schwimmern zu machen.“

Die Entwicklung und der Bau des ersten SchwimmMobils Wundine on Wheels haben mehr als zwei Jahre an intensiven Vorleistungen erfordert. Sowohl pädagogisch als auch technisch hat die Josef Wund Stiftung alle Anforderungen erfüllt und auf die Länge eines LKW-Aufliegers angepasst. Im sechs Meter langen Becken lassen sich insbesondere die ersten beiden Stufen der neuen baden-württembergischen Schwimmpässe in Kleingruppen von bis zu sechs Kindern umsetzen: Die Wassergewöhnung und das Erlernen der Grundfertigkeiten wie beispielsweise das Gleiten, das Tauchen oder die Schwimmbewegungen. Das SchwimmMobil ist außen und innen mit bunten Farben zielgruppengerecht gestaltet. Das Maskottchen ist ein Otter, da diese hervorragenden Schwimmer und Taucher als Nichtschwimmer auf die Welt kommen und erst im Alter von zwei Monaten mit dem Schwimmenlernen beginnen und somit Ansporn und Vorbilder für die Kinder sein können.

„Wir sind uns sicher“, so Christoph Palm abschließend, „dass der Bedarf nach Wasserflächen in der Nähe von Kitas und Grundschulen enorm ist. Mit großer Freude fahren wir nun das erste vollausgestattete Schwimmbad an Schulen und Kitas. Natürlich gilt es für uns auch, mit dem weltweit ersten Modell seiner Art Erfahrungen zu sammeln, die wir beim weiteren Ausbau unserer angestrebten, kleinen SchwimmMobilFlotte nutzen werden“, so der Geschäftsführer der Josef Wund Stiftung.

Der erste Einsatzort des SchwimmMobils liegt im badischen Karlsruhe-Wettersbach. Kinder zwischen fünf und acht Jahren werden durch ausgebildete Schwimmlehrkräfte der Grundschulen und der Deutschen KinderSportAkademie im mobilen Schwimmbad unterrichtet. Nach mehreren Wochen intensiver Nutzung fährt das SchwimmMobil weiter in eine württembergische Kommune, deren Schwimmbad saniert wird. Günter Geyer, Erster Bürgermeister a.D. und Prokurist der Josef Wund Stiftung, hat das Projekt maßgeblich auf den Weg gebracht und freut sich auf die Pilotphase in Karlsruhe-Wettersbach. „Die erste Nutzung des SchwimmMobils in Karlsruhe wird dank engagierter Akteurinnen und Akteure sehr gut gelingen und Muster sein für die nächsten Einsatzorte ab Herbst 2022.“

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Wundine Schwimmakademie
Ziel des seit 2021 laufenden Projekts der Josef Wund Stiftung lautet: „Alle Kinder sollen sicher schwimmen können!“ Die Wundine Schwimmakademie setzt gezielt im schulischen Schwimmunterricht an. Ein wesentlicher Bestandteil des auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Projekts ist die Zusammenarbeit mit Partnern wie Verbänden, Vereinen und Kommunen.

Modul 1 – Wundine at School
Durch eine zusätzliche Lehrkraft für Tandem-Teaching kann das heterogene Leistungsspektrum im Schwimmunterricht aufgefangen werden. Nach mehreren Wochen können alle Kinder sicher schwimmen.
Begleitend werden regionale Strukturen aufgebaut, damit Schulen, Vereine und Gemeinden in Kooperationen weiterführen können, was durch die Wundine Schwimmakademie angestoßen wird.
Nach der erfolgreichen Pilotphase in 40 Grundschulklassen aus dem Hochschwarzwald und dem Breisgau ist die Wundine Schwimmakademie ab Schuljahresbeginn 2022 in Pforzheim und Umgebung in 11 Klassen im Einsatz.

Ruth Dold, Schwimmlehrerin Hochschwarzwald
„Für mich als Schwimmlehrerin ist das Projekt Wundine eine unglaubliche Bereicherung und Entlastung. Durch die zusätzliche Kraft kann man der Heterogenität im Schwimmunterricht gerechter werden und schwache als auch starke Kinder in den Blick nehmen. Eine zusätzliche Person im Wasser bewirkt wahre Wunder in Bezug auf die Wassergewöhnung und die Schwimmfähigkeit. Vertrauen und Sicherheit in das Element Wasser werden viel schneller aufgebaut – der wesentliche Schlüssel zum Schwimmerfolg.“

Modul 2 – Wundine on Wheels
Günter Geyer, Erster Bürgermeister a.D. und Prokurist der Josef Wund Stiftung, über die Verzahnung der beiden Module: „Das Tandem-Teaching wird von Schulen und Kindern gut angenommen und bringt die gewünschten Ergebnisse. Mit dem mobilen Schwimmbad ergänzen wir unser Projekt um einen bedeutenden Baustein und können das Schwimmenlernen auch dort ermöglichen, wo bisher oder temporär keine geeigneten Wasserflächen zur Verfügung stehen.“ Auf 13,8 Metern Länge wurde alles eingebaut, was es für Schwimmunterricht in Kleingruppen braucht: Ein sechs Meter langes und 1,10 Meter tiefes Becken, eine Umkleide, Sanitäreinrichtungen sowie die entsprechende Technik.
Mit den beiden Modulen Wundine at School und Wundine on Wheels sollen im nächsten Schuljahr eine vierstellige Zahl von Kindern mit Wasser vertraut und zu sicheren Schwimmerinnen und Schwimmern gemacht werden.

Weitere Informationen

Hintergrund Schwimmenlernen
Die Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen ist heute auf dem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre angelangt. Während der Pandemie konnten in Deutschland etwa 1,5 Millionen Kinder ihr „Seepferdchen“ nicht machen. Welche Bedeutung das sichere Verhalten im und am Wasser für Kinder und deren Eltern hat, zeigen die umfangreichen Wartelisten der Schwimmkurse. Das Schwimmenlernen ist wichtig für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, denn sicheres Schwimmen bringt Sicherheit, Lebensqualität und Selbstbewusstsein.
Die Pandemie hat Defizite auf dem Weg zum Ziel der Schwimmfähigkeit für alle Grundschulkinder deutlich verstärkt. Bereits zuvor konnte nicht jedes Kind sicher schwimmen lernen bis zum Ende der Grundschulzeit. Mitunter fehlt es an umfangreichem und qualitativ hochwertigem Schwimmunterricht, an schulnaherInfrastruktur im Bäderbereich oder an Fachpersonal. Veränderte Schulmodelle und Freizeitaktivitäten sowie gestiegener Medienkonsum verstärken die Problematik.

Projektträger
Die Josef Wund Stiftung sendet im Sinne ihres Stifters klare Impulse in die Gesellschaft, gibt Anstöße, bietet Unterstützung und hilft speziell denjenigen, die mit Leistungswillen aus ihrem Leben für sich und andere das Beste machen wollen. Die Stiftung lässt sich vom Grundsatz des Förderns durch Fordern leiten. Dieser Gedanke bildet für die Josef Wund Stiftung das Fundament ihrer Zweckverwirklichung.
Das Engagement für das Gemeinwohl manifestiert sich bei der Josef Wund Stiftung vor allem durch die Durchführung und Förderung von Projekten aus den Bereichen Bildung, Gesundheit und Kreativität. Das Thema Wasser spielt dabei eine übergeordnete Rolle, was sich in den stiftungseigenen Projekten verdeutlicht: Mit der „Wundine Schwimmakademie“ leistet die Stiftung einen Baustein zum Schwimmenlernen für Kinder, mit dem neuen „Undine Award“ zeichnet sie seit 2022 unter dem Motto „Wasser für den Menschen“ innovative Projekte und Initiativen u.a. mit einem Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro aus. Mit ihrem Engagement möchte die Stiftung einen wesentlichen Beitrag für gesellschaftlichen Fortschritt und wirtschaftliche Stabilität leisten. Die Josef Wund Stiftung wird in der Rechtsform der gemeinnützigen GmbH mit Sitz in Stuttgart geführt. Sie wurde von dem erfolgreichen Architekten und Unternehmer Josef Wund selbst errichtet, mit dem Ziel, auf diesem Weg seine Unternehmensnachfolge zu regeln und die Allgemeinheit an seinem wirtschaftlichen Erfolg teilhaben zu lassen.
www.jw-stiftung.org

Schirmherrschaft
Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg engagiert sich mit mehreren Landesprogrammen für das Schwimmenlernen von Kindern. Hierzu zählen das „Corona-bedingte Sonderprogramm zur Förderung der Schwimmfähigkeit“ 2021, das Folgeprogramm „SchwimmFidel – ab ins Wasser!“, die Kooperation von Vereinen mit Schulen im Rahmen des schulischen Schwimmunterrichts sowie die vom Land mitgeförderten Programme Anfängerschwimm-AG und „Schwimmen mit Rückenwind“ der Stiftung Sport in der Schule. Die Josef Wund Stiftung ist über die Übernahme der Schirmherrschaft für das SchwimmMobil „Wundine on Wheels“ durch die Kultusministerin hoch erfreut.

Projektpartner
Die Deutsche Kinder Sport Akademie stellt den Schulen seit Jahren externe, qualifizierte Übungsleiter für zahlreiche AG-Angebote zur Verfügung und bereichert so den Ganztagesschulbetrieb. Die eigene konzeptionelle Leitung von Schwimm AGs sowie die Begleitung und Unterstützung beim regulären Schwimmunterricht fördern das Schwimmenlernen in der Schule. Das große Netzwerk und die zahlreichen Verbindungen zu Personen, Schulen, Vereinen, Institutionen, Unternehmen, Sportpartnern, Medienpartnern, etc., bieten viele Synergieeffekte.

Schwimmverband Württemberg e.V. und Badischer Schwimm-Verband e.V.
Die Schwimmverbände in Baden-Württemberg sind die Dachverbände der ca. 300 schwimmsporttreibenden Vereine in Baden-Württemberg mit insgesamt 65.000 Mitgliedern. Neben den Sparten Schwimmen, Wasserball, Synchronschwimmen, Wasserspringen und Masterssport fällt auch die Aus- und Fortbildung von Übungsleiterinnen und Übungsleitern sowie der Bereich Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssport im Bewegungsraum Wasser in ihren Verantwortungsbereich. „Schwimmen lernen“ gehört zu den Kernaufgaben der Schwimmvereine und ist somit auch eines der wichtigsten Betätigungsgebiete der Schwimmverbände. Holger Voigt, Geschäftsführer des Badischen Schwimm-Verbandes und sein Kollege, der Geschäftsführer des Schwimmverbandes Württemberg, Emanuel Vailakis, haben nicht gezögert bei der Zusammenarbeit und erwarten Win-win-Situationen für alle Partner des Projekts „Wundine Schwimmakademie“.

Weitere Projektpartner
Die Idee der Wundine Schwimmakademie überzeugt auch Firmen rund um die Planung, den Bau und den Transport des mobilen Schwimmbads. Diese unterstützen das Schwimmenlernen von Kindern mit einem finanziellen oder materiellen Beitrag.

Einen ausführlichen Bericht über das erste SchwimmMobil findet ihr hier (ab Minute 8):

https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE3MjE4MDM